tldr

tl;dr – Wie viel ist nötig? Wie wenig möglich?

Was heisst tl;dr?

tl;dr steht für „too long; didn’t read“. Heute sieht man diese Abkürzung am häufigsten in einem dieser Fälle:

A) Als Feedback, dass ein Text viel zu lang ist und gekürzt werden sollte

Es dürfte selbstverständlich sein, dass man nicht jemandem einfach ein tl;dr ins Gesicht wirft, nachdem er stolz sein neu veröffentlichtes E-Book hat oder seinen liebevoll verfassten Blogartikel online gestellt hat.

Soviel Feingefühl setze ich voraus. Aber wie sieht es auf der anderen Seite aus – auf der Seite der Content-Produzenten?

B) Am Anfang eines längeren Texts als Zusammenfassung

Ich mag diese Variante. Sie hat mir schon viele Fragen beantwortet, ohne dass ich den ganzen Text lesen musste. Aber es hilft auch zu entscheiden, ob man den ganzen Text lesen will.

Wie viel Content ist richtig?

Je weniger desto besser? Nein, damit bin ich überhaupt nicht einverstanden!

Menschen möchten im Web nicht mehr Text als nötig serviert bekommen. Aber wie viel ist nötig? Für mich gilt die Faustregel: Die Inhaltsmenge soll der Entscheidungsgrösse entsprechen.

Wer ein Haus kaufen will, eine mehrmonatige Weltreise plant oder sich eine Therapie aussucht, der braucht mehr Content. Wer lediglich eine Kofferwaage online bestellen will, dem reichen ein, zwei Sätze und ein Bild.

Wenn wir die Zeit der Leser respektieren, dann…

  • kürzen wir E-Mails vor dem Senden
  • überarbeiten wir Texte vor dem Veröffentlichen
  • präsentieren wir Kernaussagen früh und gehen dann in die Details
  • fassen wir wo nötig längere Texte mit einem tl;dr-Absatz zusammen

Es ist aufwändiger kurze Texte zu schreiben als lange.

Wie viel Content ist nötig? Wie wenig ist möglich?

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